Text von der Tafel: Im April 1974 wurde von der TU Dresden für die Fernsehsendereihe "Außenseiter - Spitzenreiter" mit Hans Joachim Wolfram der Massenmittelpunkt der damaligen DDR ermittelt: 12° 31' östliche Länge und 52° 12' nördliche Breite. Im Gutachten dazu heißt es: Das Territorium der DDR kann - mathematisch gesehen - näherungsweise als beliebige ebene Fläche angesehen werden, so daß man bei den Berechnungen davon ausging, daß man unter dem Massenmittelpunkt oder dem Schwerpunkt den Punkt versteht, bei dessen Unterstützung die Fläche gegenüber der Schwerkraft im indifferenten Gleichgewicht ist. ... Für geowissenschaftliche Belange ist dieser Punkt ohne Belang." In etwa muß man sich die Ermittlung des Massenmittelpunktes folgendermaßen vorstellen: Man klebt die Karte der DDR auf eine Platte, schneidet oder sägt die Grenzen genau aus und stellt das ganze so auf eine Nadelspitze, bis sich die Platte im Gleichgewicht befindet. Der Punkt, der auf der Nadelspitze ruht, ist der Mittelpunkt. 1977 mußte die während der Fernsehsendung angebrachte Tafel entfernt werden, da das Gelände des Truppenübungsplatzes angrenzte und Besucherverkehr unerwünscht war. | ||
Durch die Universitäten in Dresden und Göttingen wurde 1990 der Mittelpunkt des vereinten
Deutschland bei Niederorla in Thüringen ermittelt.
Zusammen mit dem Bürgermeister aus Herbstein in Hessen, wo sich der Mittelpunkt der alten
Bundesländer befindet, weihten die Bürgermeister von Niederorla und Belzig 1994 den durch
den AAfV Belzig e.V. und der Interessengemeinschaft "Pro Belzig" neugestalteten Mittelpunkt ein.
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1995 kam der Findling, ein 3,5 Tonnen schweres flämingtypisches Relikt der letzten Eiszeit hinzu
und wurde auf den Namen "Pro Belzig" getauft.
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In tiefem Schlummer liegen die Überreste des Braunkohlekraftwerkes. Das Schild, das zu Besichtigungen einlädt, ist inzwischen abgefallen. Die Schornsteine stehen schon seit einigen Jahren nicht mehr. Nebenan hat sich eine Fabrik für Betonfertigteile angesiedelt. Auch ein alter Autodrehkran findet sich noch. Auf der anderen Straßenseite steh das neue Gasturbinenkraftwerk. | ||
Ferropolis, die Stadt aus Eisen ist ein Freilichtmuseum. Auf dieser ehemaligen Versorgungsbasis des Tagebaus wurden fünf Großgeräte zur Besichtigung aufgestellt. (Die Beschreibeungen in diesem Abschnitt sind meist den an den Geräten aufgestellten Schildern entnommen.) |
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Medusa (1025 As 1120) Absetzer auf Schienenfahrwerk, schwenkbar Der Absetzer verkippte den per Eisenbahn antransportierten Abraum in der ausgekohlten Grube und an den Böschungen. Auffällig ist der um 360 Grad schwenkbare Reparaturkran. Die Einsatzorte waren der Tagebau Muldenstein und der Tagebau Golpa-Nord. | ||
Baujahr: 1959 Hersteller: VEB Förderanlagen Köthen Besatzung: 5 bis 7 Personen Masse: 1200 Tonnen Höhe: 36 m Breite: 102 m | ||
Mad Max (651 Es 1120) Eimerkettenbagger auf Schienenfahrwerk, schwenkbar Dieser Bagger ist mit einer kette aus 40 riesigen Eimern ausgestattet. Mit ihnen konnte er 1920 Kubikmeter Kohle oder Abraum pro Stunde fördern. Seine Einsatzgebiete waren der Tagebau Schlabendorf-Süd und der Tagebau Golpa-Nord. | ||
Baujahr: 1962 Hersteller: VEB Förderanlagen Köthen Besatzung: 3 bis 5 Personen Masse: 1250 Tonnen Höhe: 27,6 m Breite: 79,2 m | ||
Mosquito (197 ERs 400) Raupensäulenschwenkbagger auf Raupenfahrwerk Dieses kompakte Gerät hieß unter Bergleuten wegen seiner häufigen Umsetzung auch "das Rennpferd". Der Bagger hat insgesamt 221 km zwischen den Tagebauen zurückgelegt. Die Einsatzgebiete waren TB Golpa II, TB Muldenstein, TB Golpa-Nord, TB Gröbern. | ||
Baujahr: 1941 Hersteller: Maschinenfabrik Buckau Besatzung: 3 bis 5 Personen Masse: 792 Tonnen Höhe: 27,2 m Breite: 67,1 m | ||
Gemini (1022 A2s 2240) Zweiteiliger Absetzer auf Schienenfahrwerk, schwenkbar Der schwerste und gewaltigste unter den Geräten besteht aus Aufnahme- und Abwurfeinheit. Die Absetzer wurden aud Schienen bewegt und über Kabel von der Elektrostation mit Energie versorgt. Seine Einsatzorte waren der Tagebau Muldenstein und der Tagebau Golpa-Nord. | ||
Baujahr: 1958 Hersteller: VEB Förderanlagen Köthen Besatzung: 6 bis 8 Personen Masse: 1980 Tonnen Höhe: 30 m Breite: 125 m Dieses Gerät konnte bestiegen werden! | ||
Russische DET-Raupe (Diesel-Elektro-Traktor) Diese Raupe ist mit deutscher Technik als Rückraupe zum Rücken von Bandanlagen in Tagebauen ausgerüstet. Als Planierraupe mit einem 6 m breitem Schaar war sie die leistungsfähigste Raupe in den Tagebauen der DDR. | ||
Die 30 kV-Schaltwarte ist noch erhalten.
Hier wurde die Versorgung des Tagebaus,
einschließlich der Bagger (Drehstrom 6 kV)
und Grubenbahnen (Gleichstrom 1,2 kV) überwacht.
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Die Ausstellung von Schienenfahrzeugen scheint vom Freilichtmuseum Ferropolis
unabhängig zu sein. Auch Öffnungszeiten werden nicht abgestimmt.
Wieso ist am Ostersonnabend geschlossen?
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