Das Jugendgästehaus Ettersberg liegt einsam mitten im Wald unweit der Gedenkstätte Buchenwald.
Hier sagen sich scheinbar Fuchs und Hase "Gute Nacht".
Für uns ist es sehr angenehm.
Sonntag und Montag sind wir die einzigen Gäste im ganzen Haus.
In diesem Jahr ist die Woche vor Ostern besonders kalt.
Die Nachttemperaturen fallen unter - 10 °C,
tagsüber steigen Temperaturen auf Werte um den Gefrierpunkt.
Unangenehm ist ein eisiger Ostwind,
bei dem längere Unternehmungen im Freien keinen Spaß mehr machen.
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Gleich bei der ersten Besichtigung dieses Urlaubs hat die Kälte zugeschlagen.
In der großen Halle scheint es noch kälter als draußen, wenigstens weht kein Wind.
In der Gasmaschinenzentrale der alten Maxhütte wurden die Medien Elektroenergie und Wind
für den Betrieb der Hochöfen und der Walzstraßen bereitgestellt.
Schon die 1921 bis 1928 errichtete Halle ist beeindruckend:
Länge 111 m, Breite 33,60 m und Höhe 27,50 m.
Eine der Dynamomaschinen ist noch - oder wieder - im Originalzustand erhalten,
der Gasdynamo III, Typ DT14, hergestellt von Thyssen.
Der Motor verbrannte das bei der Verhüttung anfallende Gichtgas,
welches hauptsächlich aus Kohlenmonoxid besteht.
Der Heizwert ist nicht allzu hoch, deshalb musste die Maschine etwas größer dimensioniert werden.
Der Generator ist auf dem Schwungrad montiert, er lieferte 6 kV mit etwa 2 MW.
Von diesen Maschinen standen in dieser Halle sieben Stück, es muss ein Höllenlärm gewesen sein.
Es gibt sogar eine schallisolierte Telefonzelle, um mit der Außenwelt in Verbindung treten zu können.
Teile der Warte sind wieder in den Originalzustand mit Marmor-Schalttafeln versetzt worden.
Verstreut in der Halle gibt es zahlreiche Ausstellungsstücke, die mit der Maxhütte zu tun haben.
Es gibt einen sehr rührigen Verein, der sich um Restaurierungen, Instandhaltungen
und auch um die zu dieser Jahreszeit nicht sehr zahlreichen Besucher kümmert.
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Als im 19. Jahrhundert der Alaun-Schiefer-Bergbau hier im Revier endgültig eingestellt wurde,
ahnte noch niemand, welche Attraktion sich aus dem Bergwerk entwickeln würde.
1910 wurden die Stollen wiederentdeckt,
1914 wurde die Schauhöhle unter dem Namen "Feengrotten" erörffnet.
Der besondere Reiz dieser Höhlen liegt wohl in der Farbigkeit der Minerale.
Aufgrund besonderer geologischer Bedingungen wachsen die Tropfsteine hier besonders schnell.
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Die Menge unterschiedlicher Minerale im Boden sorgt für die ungewöhnliche Farbigkeit.
Kitsch hin, Kitsch her, gelegentlich wird mit farbigem Licht auch noch etwas nachgeholfen.
Besondere Ereignisse, wie zum Beispiel Hochzeiten sollen damit noch attraktiver gemacht werden.
Seit 2011 versucht das "Grottoneum" den Besuchern die Geschichte des Bergbaus nahezubringen,
sehr gelungen. Das "Feenweltchen" soll seit 2007 besonders Kinder ansprechen,
aber noch ist es unter Schnee verborgen.
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Auf dem Rückweg haben wir noch einen Abstecher zur Klosterruine Paulinzella unternommen,
das lohnt sich auch bei Schnee.
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Zwei Vormittage haben wir für die Gedenkstätte und das Mahnmal
für das KZ Buchenwald reserviert.
Einen guten Überblick über die Geschehnisse
gibt die im Kinosaal gezeigte halbstündige Dokumentation.
Was hier von 1937 bis 1945 stattgefunden hat, ist ebenso unglaublich wie unverständlich.
Und davon will niemand in Weimar etwas mitbekommen haben?
Und von 1945 bis 1950 wurde das Lager gleich als "Speziallager Nr. 2"
des sowjetischen NKWD weitergenutzt.
Dieser Teil der Geschichte wurde in der DDR totgeschwiegen.
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Eine Reise nach Jena lohnt bei jedem Wetter. Uns hat es das Phyletische Museum angetan, eine zur Friedrich-Schiller-Universität gehörende Sammlumg zum Thema Evolution in Flora und Fauna. Eine Sonderausstellung informiert über "Biologische Invasionen". |
In der Stadt der Dichter und Denker haben wir die wichtigsten Sehenswürdigkeiten besucht: Marktplatz, Carl August-Denkmal, Anna-Amalia-Bibliothek, Schiller-Haus, Goethe-Gartenhaus, Goethe-Haus, Theaterplatz mit Goethe-und-Schiller-Denkmal. Die Besichtigung der Bibliothek ist leider nur für 250 Personen am Tag zugelassen, man muss seine Tickets rechtzeitig vorher erwerben. |
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Die Arche Nebra wurde 2007 unweit des Fundortes der Himmelsscheibe von Nebra errichtet. Aus dem Fenster kann man den Turm auf dem Mittelberg, dem Fundort, sehen. In der Arche gibt es eine sehr informative Ausstellung über die Bedeutung und die Deutung der Himmelsscheibe. Die Show im kleinen Planetarium vertieft die Geschichte weiter. |
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erstellt: 28.03. bis 01.04.2013 |