Tag des offenen Denkmals 2005
1. Deutsches Patent- und Markenamt
2. Hochbunker Heckeshorn
3. Kirche St. Peter und Paul auf Nikolskoe
4. Botschaft der Tschechischen Republik
5. Wachturm Kieler Eck
6. Kino Delphi
7. U-Bahnhof Moritzplatz
8. Neuer Marstall
9. Operationsbunker Teichstr.
10. Anatomisches Theater
Deutsches Patent- und Markenamt




Auf einer Führung durch das Haus gab Herr Zimdars interessante Einblicke sowohl in die Geschichte des Patentwesens in Deutschland als auch in die Geschichte des Gebäudes selbst.
Das Haus wurde 1905 als (Kaiserliches) Patentamt erbaut und dient noch heute diesem Zweck.




In der Eingangshalle eine Ausstellung über Albert Einstein als Patentprüfer (am schweizerischen Patentamt) und als Erfinder. Weiter gab es Lesesäle, Magazine, Magazine, Magazine und historische Prüferzimmer. In jedem Raum roch es anders.
Hochbunker Heckeshorn


Der Hochbunker wurde 1938-39 auf dem Gelände der Reichsluftschutzschule Wannsee errichtet. Hier war der Sitz des Jägerleitstabes Berlin. In den 1980er Jahren wurde der Bunker reaktiviert und zu einem Krankenhaus mit etwa 400 Betten ausgebaut. Nach der Wende ging der größte Teil der noch originalverpackten Ausrüstung als humanitäre Hilfe an die ehemaligen Gegner im kalten Krieg.
Kirche St. Peter und Paul auf Nikolskoe

Die Kirche wurde 1834-37 im Auftrage von Friedrich Wilhelm III. von den Schinkel-Schülern Stüler und Schadow am linken Ufer der Unterhavel errichtet. Die Erbauer haben auf Anregung der Tochter Friedrich Wilhelms III., der Zarin Alexandra Fedorowna, auch einige russische Stilelemente verwendet, z. B. den Zwiebelturm. 1997 (?) wurde das Glockenspiel eingebaut. Es spielt tagsüber zu jeder vollen Stunde ein anderes Kirchenlied.
Botschaft der Tschechischen Republik
Die Tschechische Botschaft wurde Ende der letzten 70er Jahre von einem Kollektiv tschechischer Architekten unter der Leitung von Vera und Vladimir Machonin entworfen. Inneneinrichtung und Farbgebung entsprechen dem Geschmack der Entstehungszeit und sind perfekt erhalten.
Wachturm Kieler Eck


Eines der wenigen noch vorhandenen Relikte der deutschen Teileung in der Kieler Straße. Der Wachturm ist zufällig kaum zu finden, er ist heute an drei Seiten von Wohnhäusern umbaut. Gleich um die Ecke - am Berlin-Spandauer Schiffahrtskanal gibt es entlang des Invalidenfriedhofes noch ein Stück Mauer.
Kino Delphi
Warum heißt der Platz an der Weißenseer Spitze eigentlich Caligariplatz? Nun, in dieser Gegend wurde Filmgeschichte geschrieben. Hier befanden sich in der Stummfilmzeit bedeutende Filmproduktionsfirmen. So entstanden in den Ateliers der Decla 1920 auch "Das Cabinett des Dr. Caligari", einer der großen Klassiker der deutschen Kinematografie. Noch heute gibt es hier das Kino "Delphi", heute leider in desolatem Zustand. Ein Verein hat sich der Erhaltung des Kinos verschrieben, Erfolg ungewiß.
U-Bahnhof Moritzplatz
Als im Jahr 1928 die U-Bahn-Linie 8 eröffnet wurde, war nicht zu erkennen, daß der Bahnhof Moritzplatz ein Kreuzungsbahnhof war. Ein Stockwerk unter der eröffneten U-Bahn-Station gab es noch eine weitere für eine geplante, aber dann so niemals realisierte weitere Linie.
Im zweiten Weltkrieg wurden die Anlagen als Bunker genutzt. Ein Bombentreffer hat den U-Bahnhof so beschädigt, daß in der siebziger Jahren eine Sanierung der Tunneldecken durchgeführt werden mußte. In diesem Jahr war dieser Teil des Bahnhofs nun einmal für die Öffentlichkeit zugänglich. Die BVG hat extra Zugangshilfen errichtet, um die Besichtigung zu erleichtern.
Neuer Marstall

Im Jahr 2003 haben wir die Baustelle der Sanierung des Marstall und Umbau für die Hochschule für Musik "Hanns Eisler" schon einmal besichtigt. Inzwischen ist der Umbau abgeschlossen und die Hochschule ist eingezogen. wieder führte der Architekt, Herr Anderhalten durch das Haus, wieder war der Andrang sehr stark, wieder gab es ein Konzert von Studentinnen der Schule. Das Bild unten zeigt einen Blick aus dem Fenster auf den Palast der Republik.
Eine Besonderheit ist die Haus-In-Haus-Konstruktion der Übungsräume (Bild oben). Es gibt eine große Zahl verschieden großer, akustisch entkoppelter Übungskabinen. Die Konstruktion wurde in die ehemaligen Pferdeställe eingepaßt.
Der ehemalige Kutschensaal (Bilder unten, hier waren früher die Prunkkutschen ausgestellt) dient heute als Konzertsaal. Die Kunststoffkugeln an der Decke und die rauhe Struktur der Seitenwände haben akustische Funktion.
Operationsbunker Teichstr.

Von außen völlig unscheinbar (selbst die Mieterin der an die Außenwand angebauten Garage ahnte nicht, was sich hinter der Mauer verbarg) ist der an das damalige Humboldt-Krakenhaus angebaute Operationsbunker.
Im zweiten Weltkrieg wurde ein Bunkerbauprogramm durchgeführt. Dabei erhielten viele Krankenhäuser Schutzräume, in denen angefangene Operationen auch bei Luftalarm zuende gebracht werden konnten.

Der Bunker war über einen unterirdischen Gang mit dem normalen Operationssaal verbunden. Der Schutzraum war die ganze Zeit nach dem Krieg verschlossen und wurde nur zum Unterstellen von Material genutzt. Selbst die Beheizung lief weiter. Die medizinische Ausrüstung wurde irgendwann entfernt, aber die Belüftungs- und andere technische Anlagen blieben erhalten und sehen aus, als könnte man sie jederzeit wieder einschalten.
Anatomisches Theater
Das älteste heute noch erhaltene akademische Lehrgebäude ist das 1789-90 von Carl Gotthard Langhans erbaute anatomische Theater. Es gehörte zur 1787 gegründeten ersten Tierarzneischule Preußens. Hier wurden vor Studenten und auch interessierten Laien Tiere seziert. Die Akustik in dem Kuppelbau erwies sich als sehr schlecht. Die gehaltenen Vorträge waren in den oberen Rängen nur sehr schwer zu verstehen. Beachtenswert auch die original erhaltenen Bücherschränke der angenzenden Bibliothek.

Die Fotos stammen von Benny, Danke.









erstellt: 23.03.2006