In diesem Jahr waren wir zum Tag des offenen Denkmals gerade auf Hiddensee. Also haben wir uns hier mal umgesehen. |
1. Vitte, Blaue Scheune 2. Vitte, Asta-Nielsen-Haus 3. Kloster, Haus Gehlen 4. Vitte, Hexenhaus |
Im 18. Jahrhundert als Wohnhaus, als niederdeutsches Hallenhaus erbaut, diente es später als Lagerraum des Müller- und Bäckermeisters. 1920 kaufte es die politisch und sozial engagierte Malerin Henriette "Henni" Lehmann, die für den heute namensgebenden blauen Anstrich sorgte. Hier gab es dann Ausstellungen der "Hiddenseer Malweiber". 1934 kaufte Elisabeth Niemeier, die geschiedene Ehefrau des Malers Nikolaus Niemeier, dem wir die Ausmalung des Tonnengewölbes der Dorfkirche in Kloster mit dem "Rosenhimmel" von 1922 verdanken. 1955 erwarb der Maler Günter Fink das Haus und bewohnte es bis zu seimem Tod 2000. Bis 2022 lebte hier noch seine Witwe Helga Fink. Von Finks Faible für alte Uhren zeugen zahlreiche Exemplare im Haus, besonders eine alte Turmuhr von 1592 aus einer Kirche in Güstrow. |
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Der junge Architekt Max Taut errichtete zwischen 1922 und 1925
vier Sommerhäuser auf Hiddensee.
Das erste war das für das Ehepaar Müller, etwas außerhalb von Vitte.
Fertiggestellt 1923, erwarb es 1928 der damalige Stummfilmstar
Asta Nielsen und nannte es fortan "Karusel". Von den Nazis enteignet,
bewohnten es in kurzer Folge mehrere verschiedene Familien.
Nach 1962 wohnte das Ehepaar Ehmer in dem Haus und hielt es in Ordnung.
Nach dem Tod der letzten Bewohnerin Waltraut Ehmer übernahm die
Gemeinde das Haus und baute es zum Asta-Nielsen-Museum um. Das daneben stehende Haus Wiedemann, 1924 ebenfalls von Max Taut erbaut, befindet sich heute noch in Privatbesitz und steht ebenfalls unter Denkmalschutz. |
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Ebenfalls von Max Taut stammt das für den Verleger Max Gehlen
1925 errichtete Haus.
Seit 1930 wird es von der Universität Greifswald genutzt,
die hier die Biologische Station Hiddensee gründete.
1934 entstand auf dem Grundstück noch das Kurshaus.
Das heutige "Doktorandenhaus" wurde noch mehrmals renoviert,
präsentiert sich mit vielen Anklängen an den Bauhaus-Stil.
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Das Haus wurde um 1755 als Fischerkate erbaut.
Damit ist es eines der ältesten und mit einer Grundfläche von etwa 5 x 8 m²
auch kleinsten Häuser der Insel. Fundament aus Natursteinen,
Fachwerk mit Lehm- und Ziegelausfachung, später verputzt,
regelmäßig mit Rügener Kreide geweißt, Reetdach.
Das Haus überstand die schwere Sturmflut von 1872.
Mit dem ältesten Kaufvertrag von 1915 geht der Besitz von der Fischerfamilie Kollwitz
an die Malerin Elisabeth Büttner über.
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Die Einrichtung war und blieb spartanisch.
Im Dachgeschoss ließ sich die Malerin nach 1915 ein Atellier einbauen.
Plumpsklo, Wasser von der Pumpe blieben erhalten.
Nach mehreren, teilweise schwierigen Eingentümerwechseln
ist das Haus immer noch in Privatbesitz und wird auch als Ferienhaus vermietet.
Bei unserem Besuch lag ein Ring Glasfaserkabel vor dem Haus.
Zieht jetzt die Moderne ein?
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Ach ja, und warum "Hexenhaus"? Hier soll einmal eine Frau
gewohnt haben, die sich mit Kräutern auskannte.
Sie soll den Hiddenseern bei Krankheit immer
geholfen haben. Eine gute Hexe also. |
erstellt: 09.09.2024
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