Lettland
1. Riga
2. Umgebung von Riga
3. Rundäle
4. Aglona






Lettland in Zahlen:
Fläche: 64.589 km²,
Einwohnerzahl: ca. 2,46 Millionen
davon ca. 69 % in Städten
Zusammensetzung der Bevölkerung:
57,0 % Letten
30,0 % Russen
4,2 % Weißrussen
2,8 % Ukrainer
2,5 % Polen
1,4 % Litauer
Die Letten sprechen eine eigene Sprache, das Lettisch, das zur baltischen Sprachgruppe der indoeuropäischen Sprachen gehört. Zu dieser Sprachgruppe gehören neben dem Litauischen auch solche ausgestorbenen oder nur in Rudimenten überlieferte Sprachen wie das Kurische, das Selische und das Pruzzische. Diese Sprachen sind nicht mit den slawischen Sprachen verwandt.
1. Riga
Durch die Archäologen wurden im Gebiet der Stadt Siedlungsspuren aus dem 2. Jh. n. Chr. nachgewiesen. 1202 wurde hier die erste Bischofsburg errichtet. Nach langen Kämpfen um die Vorherrschaft unterlagen schließlich die Bischöfe, ab 1330 war Riga unangefochten die Hauptstadt des Staates der Ordensritter. Seit dem 14. Jahrhundert war Riga - Mitglied der Hanse seit 1282 - einer der wichtigsten Handelsplätze an der Ostsee.
Das Sagen in der Satdt hatten die von Deutschen beherrschten Gilden. Nach der Reformation wechselte die Stadt häufig den Besitzer, so kamen Polen, Schweden, Russen, Deutsche. Heute ist Riga die Hauptstadt des selbständigen Lettland. Als Folge der sowjetischen Siedlungspolitik leben heute nur etwa 39 % Letten,
jedoch 47 % Russen in der Stadt.
Das Schwärzhäupterhaus wurde anläßlich der 800-Jahr-Feier der Stadt wiedererrichtet. Es war seinerzeit das Haus der unverheirateten auswärtigen Kaufleute.
Der Dom St. Marien ist der größte Kirchenbau des Baltikums. Er wurde ab 1211 errichtet.



Unweit der Jakobikirche steht ein Ensemble gotischer Häuser, darunter das älteste erhaltene Wohngebäude Rigas, mit seinem schönen Stufengiebel wurde es um 1500 erbaut.
Die anderen beiden Häuser der “drei Brüder” wurden wesentlich später erbaut.
Das ehemalige Ordensschloß wird heute wieder als Amtssitz des Staatspräsidenten genutzt.

Das Schwedentor wurde 1698 in ein Wohnhaus gebrochen, um einen bequemen Zugang zu den außerhalb der Stadtmauern gelebenen Jakobs-Kasenen zu bekommen.
Die typisch gelb gestrichenen Gebäude wurden 1997 saniert.









Der Zentralmarkt wurde in hier wiederaufgebauten ehemaligen Hangars für Luftschiffe eingerichtet.
Riga besitzt eines der größten Jugendstilensembles in Europa. Nach und nach erstrahlen die Gebäude wieder im alten Glanz. Einer der bedeutendsten Architekten des Rigaer Jugendstils war Michail Eisenstein.

Das 42 m hohe Freiheitsdenkmal wurde am 18.11.1935, dem Unabhängigkeitstag enthüllt. Die Sowjetmacht hat es nicht gewagt, das Denkmal zu entfernen.
2. Umgebung von Riga
Im Gauja-Nationalpark, unweit der Stadt Sigulda ist die Burg Turaida zu finden. Der Bau der Bischofsburg wurde 1214 begonnen, nachdem der Vorgängerbau abgebrannt war. Der Aufbau zog sich bis ins 17. Jahrhundert hin, schon 1776 brannte die Burg, die auch Vredeland genannt wurde, nieder. Große Teile sind inzwischen wieder aufgebaut worden. Es soll der Zustand der Burg im 16. Jh. wieder hergestellt werden.
Der Park der Waldlandschaften in der Nähe der Stadt Tervete. Ein Teil des Waldes wurde ab 1958 nach Motiven von Romanen der volkstümlichen Schriftstellerin Anna Brigadere (1861-1933) gestaltet.
Die Burg Jaunpils stammt von 1301, wurde 1647 umgebaut und nach dem Brand während der Revolution von 1905 wieder aufgebaut.




Lange weiße Sandstrände findet man an der Küste der Rigaer Bucht westlich der Hauptstadt.
3. Rundäle




Das Schloß Rundäle (deutsch Ruhenthal) hat eine sehr wechselvolle Geschichte. Es wurde ab 1735 vom italienischen Architekten Rastrelli gebaut. Dessen Hauptwirkungsstätte war St. Petersburg, wo er z. B. das Winterpalais entwarf. Die erste Bauphase währte nur 5 Jahre.
Dann mußten die Arbeiten eingestellt werden, weil der Auftraggeber, der spätere Herzog von Kurland Ernst Johann Biron bei der Zarin Anna Iwanowna in Ungnade gefallen und nach Sibirien verbannt worden war.
Nach seiner Rückkehr und Rehabilitation 1764 wurde noch einmal 5 Jahre bis zur Vollendung gebaut. Später wechselte das Schloß noch mehrfach den Besitzer. Im ersten Weltkrieg diente es als deutsches Lazaret, in späteren Jahren als Lager und Schule.
Seit 1972 laufen in Schloß und Park Restaurierungsarbeiten, die jedoch noch lange nicht abgeschlossen sind. Die Arbeiten ziehen sich lange hin, aber die Ergebnisse können sich sehen lassen.
4. Aglona
Aglona (deutsch Aglohn) ist ein wichtiges Zentrum des Katholizismus in Lettland. Der Dominikanerorden gründete hier 1699 ein Kloster, die heute sichtbare Kirche wurde von 1768 bis 1800 errichtet. Die barocke dreischiffige Basilika wird von zwei 60 m hohen Türmen überragt.
Das letzte Kloster hier wurde 1960 aufgelöst. Noch heute ist die Kirche ein Wallfahrtsort. Jedes Jahr am 15. August finden sich Tausende von Wallfahrern hier ein, um vor dem für wundertätig gehaltenen Bildnis der Muttergottes von Aglona zu beten. Papst Johannes Paul II. besuchte Aglona im Rahmen seiner Lettland-Reise im September 1993.