Erste Woche

Ruederbach, 22. bis 29. August 2015


Unser Ferienhaus für die erste Urlaubswoche stand in Ruederbach im Elsass. Ein schönes, großes Haus in einem großen Garten. Bei dem schönen Wetter konnten wir oft zum Frühstück oder Abendbrot draußen sitzen.

Ballon d'Alsace, 23. August 2015


Ein bequemer Weg führt von der Straße auf den Gipfel des Ballon d'Alsace, dem Elsässer Belchen mit einer Höhe von 1247 m. Über den Gipfel verläuft die Wasserscheide zwischen Nordsee und Mittelmeer.

Thann, 23. August 2015



Das Münster St. Theobald zu Thann gilt als eines der besten Beispiele Oberrheinischer Gotik im Elsass. Wie im viel größeren Straßburger Münster gibt es prächtige, gut erhaltene Sandsteinfiguren, Bleiglasfenster und Heiligenfiguren. Die Kirche wurde vom 13. bis zum 15. Jahrhundert erbaut, der 76 m hohe Turm wurde 1516 vollendet.


Murbach, 23. August 2015

Im Jahr 728 gründete der heilige Pirmin eine Benediktinerabtei. Heute steht von der ehemaligen Klosterkirche aus dem 12. Jahrhundert nur noch der Chor mit zwei Nebenchören, zwei Türmen und dem Querschiff. Die Bauweise entspricht den Bauschulen von Kloster Hirsau und Abtei Cluny. Im Jahre 1738 wurde das mächtige Langhaus abgebrochen, um einem barocken Neubau Platz zu machen, der aber nie begonnen wurde.

Guebviller, 23. August 2015


Guebwiller ist einer der bedeutendsten Weinbauorte im Elsass. Es gibt hier vier der besonders wertvollen Grand-Cru-Lagen.
In den Jahren von 1182 bis 1287 wurde die spätromanische Kirche Saint-Léger errichtet. Nach 1336 wurde der Chorbereich gotisch umgestaltet.

Haut-Koenigsbourg, 24.August 2015

Friedrich II. von Hohenstaufen hat wohl schon zeitig die strategische Bedeutung des Höhenzuges erkannt. Seine Burg wurde im 12. Jahrhundert erstmals erwähnt. Diese Felsnase, auf der sie errichtet worden war, lag am Kreuzungspunkt wichtiger Handelsstraßen. Nachdem sie an die Habsburger gefallen war, wurde die Burg 1479 dem Hause Tierstein als Lehen gegeben.


Die Tiersteins ließen die Burg wieder aufbauen und statteten sie mit einem artilleriegerechten Wehrsystem aus.
Im Dreißigjährigen Krieg hielt die Burg über einen Monat lang den Angriffen der Schweden stand, wurde dann aber doch geplündert und in Brand gesteckt. Dann lag sie über zweieinhalb Jahrhunderte brach.



1865 wurde die Burg mit dem benachbarten Wald Eigentum der Stadt Sélestad, die die bemerkenswert gut erhaltenen Ruinen 1899 dem Kaiser Wilhelm II. von Hohenzollern schenkte. Wilhelm II. ließ Haut-Koenigsbourg von dem Architekten Bodo Ebhardt von 1900 bis 1908 restaurieren. Im Ergebnis der Versailler Vertrages wurden die Güter der Krone Eigentum des Staates Frankreich.


Panorama


Für die Restaurationsarbeiten stützte sich Bodo Ebhardt auf eine genaue Vermessung der Ruinen und eine für die damalige Zeit revolutionäre fotografische Bestandsaufnahme. Der Kaiser besuchte jährlich die Baustelle, um sich vom Fortgang der Arbeiten zu überzeugen.


Damals wurde der Architekt kritisiert für die teilweise sehr fantasievolle Gestaltung der Dächer mit Dachziegeln und der Windmühle.
Das Mobiliar und die Waffen waren zu Beginn des 20. Jahrhunderts erworben wurden, um das Leben und die Entwicklung der Bewaffnung zwischen Spätmittelalter und Dreißigjährigem Krieg zu illustrieren.


Route des Crêtes, 25. August 2015
Die 77 km lange Route des Crêtes wurde während des Ersten Weltkriegs von den Franzosen als Militärstraße gebaut. Sie diente zur Versorgung der Armee bei der Rückeroberung des 1871 an das Deutsche Reich gefallenen Elsass. Die Strecke verläuft fast ununterbrochen auf westlicher Seite etwas unterhalb des Gipfelkamms und damit in Deckung vor deutschem Beschuss.
Heute ist die Straße bei Touristen, besonders Motorrad- und Fahrradfahrern beliebt.

Eguisheim, 25. August 2015

Eguisheim ist als Weinort bekannt. Um die ehemalige achteckige Burganlage herum verlaufen mehrere konzentrische Straßen. Das alte Stadtbild mit malerischen Fachwerkhäusern aus dem 16. und 17. Jahrhundert ist weitgehend erhalten. Auf dem Gelände der ehemaligen Wasserburg im Zentrum des Ortes steht seit 1889 eine Kapelle zu Ehren des 1002 hier geborenen Papst Leo IX.





Colmar, 26. August 2015
Die Stadt Colmar hat eine lange und wechselvolle Geschichte hinter sich. Die verschiedenen Epochen sind auch heute noch im Stadtbild präsent. Besonders eindrucksvoll ist der große Bestand an Fachwerkgebäuden.
Gerberviertel, Klein Venedig sind weitere malerische Quartiere in der Stadt.







Auch eine Markthalle gibt es.

Das Martinsmünster, erbaut in den Jahren 1234 bis 1365, ist der bedeutendste Kirchenbau der Stadt Colmar. Nach einem Dachstuhlbrand wurde dem Glockenturm 1572 die auffällige Haube im Renaissancestil aufgesetzt.



Das Kopfhaus (frz. Maison des Têtes), 1609 im Renaissance-Stil errichtet, dessen Fassade mit mehr als 100 Köpfen verziert ist, befindet sich eute im Besitz der Winzergenossenschaft und beherbergt auch ein Restaurant.

Das Unterlinden-Museum ist eines der meistbesuchten Museen in Frankreich.
Das verwundert nicht, gibt es hier doch den Isenheimer Altar von Matthias Grünewald vom Anfang des 16. Jahrhunderts zu sehen. Auch die Maria im Rosenhag von Martin Schongauer aus dem Jahr 1473 wäre allein schon eine Reise wert.






Derzeit ist der wichtigste Teil der Sammlungen im Dominikaner-Kloster zu sehen, da die Gebäude des Unterlinden-Klosters derzeit renoviert und umgebaut wird.

Ottmarsheim, 27. August 2015

In dem unscheinbaren Ort Ottmarsheim verbirgt sich ein bedeutendes Baudenkmal aus dem frühen 11. Jahrhundert:
Die Abteikirche, die Rudolf von Altenburg, ein Vorfahr der Habsburger, mit achteckigem Grundriss nach dem Vorbild der Pfalzgrafenkapelle Karls des Großen in Aachen, allerdings wesentlich schlichter erbauen ließ.

Neuf-Brisach, 27. August 2015
Die Festungsstadt Neuf-Brisach wurde von dem berühmten Festungsbaumeister Sébastien Le Prestre de Vauban im Auftrag des Sonnenkönigs Ludwig XIV. vollständig neu am Reissbrett geplant und als ideale barocke Stadt in den Jahren 1699 bis 1703 auch ausgeführt. Der Stadtgrundriss ist schachbrettartig mit einem großen Exerzierplatz in der Mitte und mit einer achteckigen Befestigungsanlage drumherum ausgeführt. Die ganze Anlage ist noch heute in dieser Form erhalten.
Panorama

Ecomusee d'Alsace, 28. August 2015
Das größte Freilichtmuseum Frankreichs befindet zwischen Mülhausen und Colmar, es ist das Écomusée d’Alsace. Entstanden aus der Initiative einiger Enthusiasten, die die alten Häuser vor Abriss und Vernichtung bewahren wollten, wurden inzwischen über 70 Gebäude an ihren Standorten abgebaut und auf dem Museumsgelände wieder errichtet. Gezeigt werden auch die Werkstätten von Töpfer, Schmied, Brenner, Schuhmacher, Stellmacher und vieler anderer dörflicher Handwerker.